Chiara Sistermann startet bei der Universiade und U23 Europameisterschaft
Die 21-jährige Stabhochspringerin Chiara Sistermann vom Team Schmidbauer hat diesen Sommer viel vor: Zwei internationale Wettkämpfe im Nationaltrikot stehen an. Erst kürzlich kehrte sie aus den USA zurück in ihre Heimat Gräfelfing.
Seit einiger Zeit lebt und trainiert sie an der Virginia Tech University in den USA, wo sie Biologie im Pre-Med-Programm studiert. „In Deutschland war Leistungssport und Medizinstudium gleichzeitig nicht machbar“, erklärt sie. In den USA wird sie optimal betreut – unter anderem von Trainer Robert Phillips, der schon Olympia-Teilnehmer coachte. Dort sprang sie in der Halle 4,35 m und im Freien 4,32 m – genug für die U23-EM (17.–20. Juli in Bergen, Norwegen) und die Universiade (eine Woche später in Bochum-Wattenscheid).
In der deutschen Bestenliste ist sie aktuell Nummer 2 bei den Frauen und führend bei den Juniorinnen. Die Nominierung zur Universiade war für sie fest eingeplant: „Ich hatte die Norm schon früh erreicht und viele Teamkollegen aus den USA sind ebenfalls dort am Start.“ Da sie nicht bei den deutschen Hochschulmeisterschaften antreten konnte, brauchte sie dafür eine Ausnahmegenehmigung – die bekam sie nach Rücksprache mit dem Bundestrainer.
Für Sistermann ist es bereits der fünfte Einsatz für Deutschland – nach zwei U20-EMs und einer U20-WM. Während sie sich bei der U23-EM eine gute Platzierung vornimmt, geht sie die Universiade offener an: „Ich weiß nicht, wie stark das Feld sein wird – mein Ziel ist es, meine Bestleistung zu steigern und mit meiner Technik zufrieden zu sein.“
Die Universiade in Deutschland ist für sie ein besonderes Highlight: „Es ist mein erster internationaler Wettkampf auf heimischem Boden – Familie und Freunde können dabei sein. Das ist einfach besonders.“ Nervosität? Kaum: „Kurz vor dem Start bin ich schon aufgeregt – aber das ist eher Vorfreude.“
Trotz intensiver Wochen trainiert sie derzeit dosiert: „Ich bin seit Januar im Wettkampfmodus, der Körper ist müde.“ Technik, Sprint, Kraft, Stabilisation und Physio stehen auf dem Programm – alles mit Blick auf zwei große internationale Auftritte.