Die Firma Hans van Bebber aus Straelen am Niederrhein ist ein deutschlandweit renommierter Spezialist für die Errichtung sogenannter Großpufferspeicher. Solche Speicher sind eine wichtige Komponente im Bereich regenerativer Energieerzeugung: Sie dienen beispielsweise als Wärmespeicher, in denen überschüssige Energie aus Windkraft- und PV-Anlagen oder dezentralen Heizzentralen in Form von Wärme zwischengespeichert und später bedarfsgerecht abgegeben werden kann. Solch ein Ausgleich in modernen Energiesystemen ist eine Grundbedingung für das Gelingen der Energiewende.
Dazu beizutragen ist das erklärte Ziel der Stadt Leutkirch im Allgäu. Sie hat sich bis zum Jahr 2040 eine klimaneutrale Wärmeversorgung ins Stammbuch geschrieben und baut hierfür ihr Fernwärmenetz systematisch aus. Im Rahmen dieser Erweiterungen hat Hans van Bebber einen massiven, rund 22,5 Meter hohen Pufferspeicher mit einem Durchmesser von 20 Metern und einem Volumen von 6000 Kubikmetern geplant und im neuen Leutkircher Gewerbegebiet „Am Saugarten" errichtet.
Das Besondere an diesem Projekt: Solch ein Speicher besteht aus einzelnen ringförmigen Segmenten, die aufeinandergesetzt und dann miteinander verschweißt werden. Bis zu einer Bauhöhe von etwa 16 Metern lassen die Segmente sich mittels Hydraulikpressen im Inneren des Behälters anheben. Doch um die beiden letzten Segmente von unten her einsetzen zu können, musste der ganze, bis dahin errichtete Speicher angehoben werden. Für diese anspruchsvolle Aufgabe engagierte Hans van Bebber die Münchener Schwerlastspezialisten von Schmidbauer.
Ein Auftrag, der die Faktoren Kraft und Präzision in Form eines sogenannten Tandemhub-Verfahrens auf nicht alltägliche Weise miteinander verband. Dabei nahmen die Schmidbauer-Profis die gigantische stählerne Tonne synchron von zwei Seiten mit je einem LTM 1650 8.1 Mobilkran (700 Tonnen Tragkraft) an den Haken und hoben sie millimetergenau auf die berechnete Höhe an. Vierzehn Anschlagpunkte stellten dabei sicher, dass der Speicher absolut stabil und exakt über dem darunter eingeschobenen neuen Segment positioniert war. Nur so war eine präzise Verschweißung möglich.
Wie aufwändig dieses Projekt war, ermisst sich schon aus seiner Dauer: Allein das zweimalige Anheben des Speichers und das Einsetzen der beiden zusätzlichen Segmente erforderte jeweils einen Tag. Und auch die anspruchsvollen Schweißarbeiten nahmen pro Ring einen ganzen Tag in Anspruch. Insgesamt also vier arbeitsreiche und zugleich bedeutsame Tage, in denen die energetische Zukunft einer Stadt mit rund 25.000 Einwohnern nachhaltig auf Klimaneutralität ausgerichtet wurde. Ganz im Sinne der strategischen Ausrichtung von Schmidbauer als Partner der Energiewende.
Equipment:
- 2 Mobilkrane LTM 1650 8.1
Einsatzort: Leutkirch im Allgäu
Einsatzzeitraum: 10. Bis 14. Juli 2024