Unser Zehnkämpfer Felix Wolter aus dem Team Schmidbauer durfte bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Rom als Teil des Deutschen Kaders neben den Top Namen Kaul & Co. Deutschland repräsentieren.
Für seinen ersten Auftritt auf dieser Bühne nahm er sich viel vor: Das Olympiaticket für Paris.
Doch leider verlief es in Rom für ihn nicht wie erhofft.
Bei der ersten Disziplin war der Startblock nicht so, wie es der 27 jährige wollte und er war sehr verunsichert, ganz knapp entging er einer Disqualifikation durch einen Fehlstart.
Auch sonst lief der erste Tag für den TSV-Athleten nicht wie erhofft, denn mit 7,67 blieb der 8 Meter Springer deutlich unter seiner persönlichen Bestleistung. Mit dem Kugelstoßen war er ebenfalls nicht zufrieden. Beim Hochsprung konnte er mit technisch guten Abläufen auf eine Höhe von 1,96 Metern wieder in den Wettkampf zurückfinden. Beim 400 Meter Lauf erreichte er mit 47,65 Sekunden ein tolles Ergebnis und konnte sich nach dem ersten Tag über den siebten Platz freuen.
Nach einer kurzen Nacht ging es mit dem 110 Metern Hürdenlauf für Felix und die anderen EM-Teilnehmer weiter, wo er eine solide Leistung von 14,41 Sekunden erbrachte.
Beim Diskuswurf, einer seiner schlechteren Disziplinen, kam für ihn ein Befreiungsschlag. Schon am Tag zuvor hatte sich Wolter geäußert, dass er hier besonders intensiv geübt hat. Mit neuer persönlicher Bestweite von 45,40 Metern konnte er zeigen, dass sich das intensive Training in dieser Disziplin ausgezahlt hat. Beim darauffolgenden Stabhochsprung schaffte er leider nur 4,60 Meter zu überspringen, was weit unter seinen Ansprüchen auch in einem Zehnkampf liegt. Beim Speerwurf erreichte er die 53,65 Meter, was jedoch 5 Meter hinter seiner persönlichen Bestleistung lag.
Mit 4:42,90 Minuten bei der letzten Disziplin, den 1500 Meter, mit ebenfalls deutlichem Abstand zu seiner Bestzeit, fiel er noch eine Platzierung zurück.
So richtig happy war er leider nur mit den Disziplinen 400 Meter und Diskuswurf, „Sonst hat bei jeder Disziplin etwas gefehlt.“, so Wolter.
Er konnte zwar nicht seine besten Leistungen abrufen, jedoch sammelte er wertvolle Erfahrungen und positive Eindrücke.
Unterstützt vor Ort wurde er nicht nur von seiner Familie, sondern auch von seinem Deutschen TSV-Trainern Günter Mayer und Matthias Schimmelpfennig. Auch von zahlreichen Fans vom TSV Gräfelfing, die in einer WhatsApp-Gruppe seine Leistungen verfolgten, wurde er kräftig unterstützt und einige Daumen gedrückt.
Mit 8051 Punkten erreichte er am Ende den 13. Platz und blieb damit zwar hinter seinen eigenen Erwartungen und denen seiner Trainer zurück, da er noch vor drei Wochen in Götzis deutlich bessere Leistungen gezeigt hat. Trotzdem zog er ein versöhnliches Fazit: „Es war cool, bei der EM zum ersten Mal dabei zu sein. Das Erlebnis war mega, supercool in dem großen Stadion, die Family war da zum Anfeuern. Es war auch einfach cool mit den Jungs, das war neu für mich.“
Jetzt überlegt sich der Leichtathlet des TSV-Gräfelfing in Ratingen bei einem Weltklasse 10-Kampfmeeting am nächsten Wochenende teilzunehmen, um hier sein volles Potential zu zeigen. „So dicht aneinander habe ich zwar noch nie zwei Zehnkämpfe gemacht, aber viel schlechter als hier kann es dort nicht werden“, so Wolter. Hier hätte er tatsächlich die Chance, sich noch für Olympia zu qualifizieren, doch dazu muss auch die Regenerationszeit für den Gräfelfinger Sportler ausreichen. Bei seinen Fans vom TSV Gräfelfing bedankte sich der Spitzensportler nochmal, denn „ohne das richtige Supportsystem wäre das alles nicht möglich“, zeigte sich Felix Wolter dankbar.